Jedes Jahr findet in Düsseldorf ein Israeltag statt. Nur wegen Corona musste er zweimal ausfallen.

Große Solidaritätskundgebung am 20. Mai 2021 vor dem NRW-Landtag

Düsseldorfer für Israel

Die DIG Düsseldorf wurde am 14. März 1983 gegründet. „In Anwesenheit des Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Erik Blumenfeld, des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Josef Kürten, des Gesandten des Staates Israel, Ephraim Eylon, und des Landesrabbiners Abraham Hochwald konstituierte sich unter der Leitung von DIG-Präsidiumsmitglied Alfred Rohmeis die DIG Düsseldorf,“ hieß es in der damaligen Pressemeldung. Das ist lange her. Viele Düsseldorfer DIG Mitglieder der ersten Stunde waren damals noch jung oder in ihren besten Jahren und sie sind immer noch mit ganzem Herzen dabei. Viele heutige DIG Mitglieder begannen damals gerade ihre berufliche Laufbahn, studierten, gingen zur Schule oder waren noch gar nicht geboren. Einige sind auch inzwischen verstorben – aber nicht vergessen.

Ehrenamtliches Engagement seit 1983

1983, was war das für eine Zeit? Musikalisch schwappte die Neue Deutsche Welle durchs Land; Nena sorgte mit dem Song „99 Luftballons“ für einen Mega-Hit, der noch heute in aller Ohren ist. Luftballons lassen wir heute jedes Jahr zum Abschluss des Düsseldorfer Israeltages in den Himmel steigen – allerdings zur Hatikvah, der israelischen Nationalhymne. Und was tat sich 1983 politisch? In Deutschland wurde Helmut Kohl zum Bundeskanzler gewählt. Keiner ahnte, dass er das Land 16 Jahre regieren und einmal als Kanzler der Einheit in die Geschichte eingehen würde, geschweige denn, dass er sich auch als Glücksfall für die Entwicklung der deutsch-israelischen Beziehungen erweisen sollte.

In Israel wurde 1983 der 35. Geburtstag des Staates gefeiert. Die Lage war jedoch trotz des 1979 erzielten Friedensvertrages mit Ägypten wenig hoffnungsvoll. Durch den ersten Libanonkrieg im Jahr 1982 hatte Israels internationales Ansehen gelitten. Auch das deutsch-israelische Verhältnis war angespannt – wozu die ausgeprägte Abneigung des damaligen Ministerpräsidenten Menachem Begin gegen alles Deutsche ebenso beigetragen hatte wie die harsche Kritik von Kohls Amtsvorgänger Helmut Schmidt an der israelischen Siedlungspolitik. Wie schwierig die bilateralen Beziehungen waren, lässt sich auch im Protokoll der Vorbereitungskonferenz zur Gründung der DIG Düsseldorf nachlesen. Es wurde sogar die Besorgnis laut, „die Arbeitsgemeinschaft könne zu einem Jubelchor denaturieren, wenn sie nicht zulasse, dass die offizielle israelische Politik auch Gegenstand kritischer Äußerungen der örtlichen Organisationen der DIG werde.“

Große Israel-Sympathie bei der Gründungsversammlung

Tatsächlich war die Sympathie für Israel in Düsseldorf damals groß. Dies zeigte sich bei der gut besuchten Gründungsversammlung am 14. März 1983. „Von den insgesamt 69 Anwesenden erklärten spontan 15 Isralfreunde ihre Bereitschaft, der DIG beizutreten. Damit erhöhte sich die Zahl der Düsseldorfer DIG-Mitglieder auf insgesamt 80“, so die Meldung im Mitgliederinfo. Ganz unverhofft zum Vorsitzenden gewählt wurde der damals 46-jährige Wolfgang Wende. Auch seine Wahl erwies sich als ein Glücksfall für die deutsch-israelischen Beziehungen. Bis zu seinem Tod – er verstarb 2017 im Alter von 80 Jahren – hatte er ununterbrochen den Vorsitz der DIG Düsseldorf inne und – stets unauffällig hinter den Kulissen agierend – unzählige Veranstaltungen und Begegnungen ermöglicht. In seiner Ära engagierte sich die DIG Düsseldorf insbesondere für den Jugendaustauch, aber auch für die Unterstützung von zahlreichen Projekten in Israel. Ein Beispiel von vielen sind die jüdisch-arabischen Hand-in-Hand-Schulen, in denen jüdische und arabische Kinder gemeinsam in zweisprachigen Klassen unterrichtet werden. Zu den jüngeren Projekten gehören die Twin Wineries, ein Partnerschaftsinitiative von deutschen und israelischen Winzern, die 2008 in Düsseldorf gegründet wurde.

Eines der glücklichsten Länder der Welt

Eine enge Zusammenarbeit verbindet die DIG Düsseldorf von Anfang an mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf sowie mit der Parlamentariergruppe NRW-Israel im Landtag Nordrhein-Westfalen. Zu den Höhepunkten in der 35-jährigen Geschichte der DIG Düsseldorf gehörten die Feiern zu den runden Jubiläen der Staatsgründung Israels. Der 40., 50., 60, und 70. Geburtstag waren stets Anlässe zur Freude, denn auch wenn Israel von Feinden umzingelt ist und regelmäßig Terrorangriffen ausgesetzt ist, so hat sich das Land fantastisch entwickelt. In den Nachrichten hierzulande taucht dies selten auf, doch jeder, der lsrael einmal besucht hat, findet die Bestätigung, dass die Israelis zu den glücklichsten Menschen der Welt gehören. Im „World Happiness Report“ der Vereinten Nationen liegt Israel seit Jahren auf den vordersten Plätzen – noch vor Deutschland

Der Vorstand der DIG Düsseldorf

Emil Brachthäuser

Vorsitzender

Jürgen Sterzenbach

Stellvertretender Vorsitzender

Egon Schawe

Schatzmeister

Philipp J. Butler-Ransohoff

Beisitzer, DIG-Vizepräsident

Emanuel Domnitsch

Beisitzer

Dr. Frank Peinemann

Beisitzer

Klaus-Peter Hennig

Beisitzer

Ulrike Kühnemund

Beisitzerin

Paul Marx

Beisitzer