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Stellungnahme von Emil Brachthäuser, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Düsseldorf, zur antisemitischen Schändung eines Gedenksteins in Düsseldorf und zum Terror der Hamas gegen Israel:

„Am Montagabend haben Unbekannte am Gedenkstein für die Große Synagoge in Düsseldorf ein Feuer gelegt. Der Gedenkstein erinnert daran, dass im November 1938 die Synagoge an der Kasernenstraße von Nazischergen in Brand gesetzt und im Beisein der Düsseldorfer Bevölkerung vollständig zerstört wurde. 

In dem Jahr, in dem wir an 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland gedenken und unsere Freude zum Ausdruck bringen, dass nach der Shoah die jüdischen Gemeinden wieder erblüht sind und die jüdische Kultur glücklicherweise wieder zu einem festen Bestandteil unseres Alltags geworden ist, macht uns dieser schändliche Anschlag betroffen und fassungslos. Wir stehen fest an der Seite der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf und den hier lebenden Jüdinnen und Juden. 

Deren Sorge, dass es im zeitlichen Zusammenhang mit der aktuellen Gewalteskalation in Israel auch in Deutschland vermehrt zu antisemitischen Vorfällen kommen werde, teilen wir. Die jüngsten Ereignisse in Bonn und Essen, wo israelische Fahnen vor den dortigen Synagogen angezündet wurden, sind deutliche Anzeichen dafür, dass gerade der Versuch unternommen wird, den Terror, der von der Hamas gegen die israelische Bevölkerung verübt wird, auch in Deutschland eskalieren zu lassen. Dem Schutz der jüdischen Einrichtungen muss – überall in Deutschland – eine hohe Priorität zukommen, damit es nicht zu Anschlägen, wie wir sie in der Vergangenheit leider immer wieder erleben mussten, kommt.

Wir sind Oberbürgermeister Dr. Keller sehr dankbar, dass er angesichts des Brandanschlags auf die Gedenkstätte bereits jetzt die israelische Fahne gehisst hat, die an die Gründung des Staates Israel am 14. Mai 1948 erinnern soll. Die Stadt hat damit für alle sichtbar gemacht, dass sie sich in eindeutiger Weise markant gegen alle antisemitischen Bestrebungen, aus welcher Richtung sie auch kommen mögen, wendet.“

Deutsch-Israelische Gesellschaft Düsseldorf

12. Mai 2021